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2013 wurde das Projekt-Display des Frankfurter Kunstvereins unter dem Namen "grenzraum" mit verschiedenen Einzelausstellungen bespielt. Dazu ist im Rahmen des Projektes eine Publikation entstanden, die Bilcke in den "grenzraum" erlaubt. 14.11.2013 - 15.01.2014 war eine Ausstellung und Präsentation der Publikation in Gießen zu sehen. Darauf folgte GRENZLINIEN @ UTOPIA, Kulturkirche St. Stephani, Bremen, 06.04.2014 .-04.07.2014. Weitere Veranstaltungen werden hier angekündigt: www.grenzlinien.com ///2013 the exhibition series “grenzraum” was hosted in the Projekt-Display of the Frankfurter Kunstverein. In connection to the project a publication was produced that offers glances into the "grenzraum". 14.11.2013 - 15.01.2014 an exhibition and presentation of the publication was shown in Giessen. Followed by GRENZLINIEN @ UTOPIA, Kulturkirche St. Stephani, Bremen, 06.04.2014 .-04.07.2014. Further events will be announced here: www.grenzlinien.com
Dokumentation der Ausstellungsserie///Documentation of the exhibition series
grenzlinien. von grenzen, grenzüberschreitungen und migration Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themenbereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist das geografische Verständnis von »Grenze« als der Einfassung eines Territoriums, die einen geografischen Bereich ausweist und einen staatlichen Machtanspruch zeigt. Diese Grenzlinie kann überschritten werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf diese Weise sind Grenzen Ordnungen des Raumes, die Gegensätze produzieren: zwischen innen und außen, eigen und fremd, Einschluss und Ausschluss. Grenzlinien treten damit als manifeste Strukturen auf, ebenso jedoch als soziale Konstruktionen. Zum einen analysieren und visualisieren die grenzlinien-Beiträge die Grenzen der Europäischen Union. Mit dem Schengen-Prozess mobil geworden, sind sie nicht mehr nur an den Rändern anzutreffen, sondern sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Territoriums: Wie beeinflussen sie die Realität der EU-Bürger, wie die der irregulären Migranten? Über den engeren geografischen Sinn hinausgehend, werden im Buch zum anderen die mit dem Ziehen von Grenzen verbundenen politischen, sozialen und kulturellen Prozesse thematisiert: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden definiert? Dabei gehen die Beiträge auch dem produktiven Potential von Grenzen und Grenzüberschreitungen nach, das etwa die Konstruktion von Identitäten und Wahrnehmungsweisen bewirkt. Mit Beiträgen von: Ximena Aburto Felis : Winfried Baumann : Melanie Gärtner : gold extra : Raul Gschrey : Özlem Günyol : Marie-Hélène Gutberlet : Maike Häusling : Tom Holert : John Hutnyk : Dietmar Kammerer : Bernd Kasparek : Thomas Kilpper : Anna Knappe : Judith kopp : Karl Kopp : Mustafa Kunt : Chus Lopez Vidal : Bounama Magassa : Luise Marbach : Bernd Metz : Pekka Niskanen : Wolf Perina : Timo Piikkilä : Lisl Ponger : Jaana Ristola : Marcus Roloff : Heiko Schäfer : Ursula Schmidt : Jula-Kim Sieber : Katrin Ströbel : Christine Taxer : Mark Terkessidis : Michael Wagener : Norbert Wagener : Alex Wolf : Marc Wrasse www.grenzlinien.com 192 Seiten, zahlr. Abb., br., 24 x 17 cm, dt., Euro 25,00
Katrin
Ströbel Katrin Ströbel (*1975 in Pforzheim) lebt und arbeitet in Stuttgart, Frankfurt am Main und unterwegs. Längere Arbeitsaufenthalte brachten sie unter anderem nach Frankreich, USA Australien, Marokko, Senegal, Nigeria und Südafrika. Sie beschäftigt sich in Zeichnungen, Fotografien und (Video-) Installationen mit Migration, Heimat und interkultureller Kommunikation. www.katrin-stroebel.de In der Installation
Katrin Ströbels korrespondieren textuelle
Elemente mit fotografischen im Innenraum. Für die Beschriftung
der Fenster nutzt sie arabische Schriftzeichen, die nur von wenigen
Passanten verstanden werden. Analog zur Dreiteilung des Displays sind
dies die arabischen Wörter für „Einigkeit“, „Recht“ und „Freiheit“ – die
zentralen Grundbegriffe der deutschen Nationalhymne. Diese Grundsätze
erscheinen für die meisten Betrachter verschlüsselt, als
Zeichen ohne klar lesbare Bedeutung. Die Fotografie im Inneren schlägt
den Bogen zu den Ereignissen der arabischen Revolution und stellt so
die oft überstrapazierten Schlagworte „Einigkeit“, „Recht“ und „Freiheit“ vor
dem aktuellen Hintergrund in neue, andere Sinnzusammenhänge. ///Katrin Ströbel, born 1975 in Pforzheim, lives and works in Stuttgart, Frankfurt am Main. She spent longer periods in transit, working in France, the US, Australia, Morocco, Senegal, Nigeria and South Africa. In her drawings, photographs and (video-) installations she deals with questions of migration, home and rootedness, as well as intercultural communication. www.katrin-stroebel.de In Ströbel’s installation, textual and photographic elements
are intertwined. The inscriptions on the windows feature Arabic characters
that can only be understood by few passers-by. Corresponding to the
trisection of the display, these are the Arabic words for “Unity”, “Justice”,
and “Freedom” – themes that also constitute the basis
of the German national anthem. These fundamental ideas appear to be
encrypted as signs without a clearly decodable message. The photograph
in the interior draws a connection to the Happenings of the “Arab
Spring” and, in relation to the current situation, brings these
keywords into another context.
Michael
Wagener [+Marcus Roloff] Michael Wagener (*1966) studierte Bildhauerei und Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Er lebt und arbeitet als Künstler sowie Grafiker und Verleger in Frankfurt am Main. In seinen interdisziplinär angelegten Arbeiten widmet er sich vor allem Raum- und Weltentwürfen, der Geografie und Kartografie, sowie der Welt des Reisens. In diesem Rahmen entstehen Installationen, Bilder und Objekte, Collagen und Montagen, Fotografien, aber auch Texte und Bücher. Hierzu sind beispielsweise die Publikationen „taschenatlas“ (2002) und „dauerlandschaft – the remixes“ (2010) erschienen. Er gründete 1997 den ausstellungsraum gutleut 15 in Frankfurt am Main, 2002 den gutleut verlag, den er leitet. www.gutleut-verlag.com Im „grenzraum“ zeigt Michael Wagener den 8. Teil seiner Installationsreihe „welten“, die seit 1997 an verschiedenen Orten – verbunden mit unterschiedlichsten Kontexten – immer wieder neu entsteht. Eine Art Weltentwurf, der aus dem vom Künstler selbst entwickelten 'Baukasten’ von Medien, Materialien und Thematiken neu zusammengestellt wird und versucht, neue Perspektiven darzustellen. In diesem Fall entsteht die Installation ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Lyriker Marcus Roloff, mit dem der Künstler seit einigen Jahren eng kooperiert. Text, Bild und Objekt kommen hier zusammen, um imaginäre und erträumte Grenzen in den Fokus zu rücken.
///Michael Wagener (born 1966) studied sculpture and photography at HfG Offenbach/Main. He works as an artist, graphic designer and publisher in Frankfurt/Main. In his interdisciplinary pieces he deals with the delineation of the world and conceptions of space, geography and cartography, as well as the sphere of travel. As part of his ongoing project he produces installations, pictures and objects, collages and montages, photos, but also texts and books. Among others, the two publications “taschenatlas“ (2002) and “dauerlandschaft – the remixes“ (2010) lie within this scope. In 1997 he founded the exhibition space “gutleut 15” in Frankfurt/Main and in 2002 the publishing house “gutleut verlag” that he manages to date. www.gutleut-verlag.com In the „grenzraum“, Wagener shows the 8th part of his series of installations called “welten” (“worlds”). Since 1997 he has been redeveloping these installations at diverse locations and in different contexts. The work can be seen as a re-conception of the world, drawing on a set of material, media and themes compiled by the artist. The work is developed together with the Frankfurt-based poet Marcus Roloff with whom the artist shares a long history of cooperation. Text, images and objects come together and focus on imaginary borders.
Der im „grenzraum“ installierte Wohncontainer des Modells WBF-240 wird von Fotografien ergänzt, die die Vielfalt und Nutzungs-möglichkeiten der Produktpalette aufzeigen. Die Installation kann durch den speziellen Ort in der U-Bahn Station eine besondere Wirkung entfalten. Oftmals einzige Rückzugsmöglichkeit für Obdachlose bei schlechtem Wetter und Kälte – bleibt der Ort diesen aber häufig verschossen. In Relation zum Fokus der Ausstellungsreihe auf grenzüberschreitende Migration eröffnen sich weitere Assoziationen: Bilder von Zeltstädten und illegalen Camps unter freiem Himmel sowie Fragen nach einem Minimum an Versorgung und Privatsphäre unter Bedingungen der irregulären Migration. www.urban-nomads.de
///Winfried Baumann (born 1956) lives and works in Nürnberg. His works transcend the boundaries between visual arts, architecture and design. For over ten years, Baumann has been creating living-systems for the homeless and other urban nomads. The artist distributes his works dealing with mobility and housing under the label "urban nomads". The largest part of these works are "Instant Housings". These mobile housing containers can be operated by a single person and can easily be adapted to the situation of their users. In the “grenzraum” a housing container of the model WBF-240 is presented alongside photographs showing the range and possibilties of the product family. In the underground exhibition space the work develops special connotations. Such shelters are often the only resort for homeless people during times of bad weather and cold, yet frequently the authorities do not tolerate them. In relation to the focus of the exhibition series on border crossings and migration, the installation sparks further associations: images of tent cities and illegal refugee camps, as well as questions of the minima of accommodation and privacy under the condition of irregular migration. www.urban-nomads.de
Eröffnung///Opening:
12.07.2012 18.00 h
Zur Eröffnung des Ausstellungsprogramms "grenzraum" im Projekt-Display des Frankfurter Kunstvereins freuen wir uns, eine Installation von Heiko Schäfer präsentieren zu können. Die reduzierten, poetischen Ansichten des Künstlers leiten auf behutsame, aber zugleich intensive Weise in das Thema der Ausstellungsreihe ein. Die Arbeit, die eigens für den Ausstellungsraum entwickelt wird, reflektiert Gründe und Tragödien irregulärer Migration.
Für seine fotografische Arbeit "Maritime Incidents" hat Heiko Schäfer 2008 nach Spuren irregulärer Reisen über das Mittelmeer nach Europa gesucht. In Lampedusa fertigte er poetische Portraits von Holzbooten an, die Flüchtlinge verwendet hatten und von der italienischen Küstenwache konfisziert wurden. Auf den Booten entdeckte er Relikte der gefährlichen Fahrten auf der Suche nach einem besseren Leben. Aus dieser Sammlung von Fotografien und Relikten erstellt der Künstler für den "grenzraum" eine neue Arbeit. Die Installation wird durch ein Heft ergänzt, das den Spuren der Reisen nachgeht. Heiko Schäfer (*1983) lebt und arbeitet in Berlin und Düsseldorf. Seine Diplomarbeit "Maritime Incidents" am Lette Verein Berlin erhielt den renommierten "Gute Aussichten"-Preis 2009. Zurzeit studiert er bei Prof. Christopher Williams an der Kunstakademie Düsseldorf. Heiko Schäfer arbeitet dokumentarisch-narrativ. Seine Stillleben zeigen Orte oder Dinge, erzählen aber immer Geschichten. Durch seine behutsame, auf den ersten Blick distanziert wirkende Beobachtung evozieren seine Fotografien und Installationen Emotionen und eröffnen Gedankenräume. www.heikoschaefer.de
///In search for the remains of irregular journeys over the Mediterranean to Europe Heiko Schäfer has produced the work "Maritime Incidents" in 2008. In Lampedusa he took poetic portraits of the wooden boats that were confiscated by the coast guard. During his work he discovered relicts of the dangerous trips on the quest for a better life. From this collection of photographs and relicts, the artist composes a new work for the "grenzraum". The installation will be supplemented by a booklet, which pursues the traces of these journeys. Heiko Schäfer, born 1983, lives and works in Berlin and Düsseldorf. He received his diploma at "Lette Verein Berlin" with his work "Maritime Incidents", which in 2009 received the prestigious "Gute Aussichten" award for young photography. He now studies with Prof. Christopher Williams at Düsseldorf art academy. The artist works in a narrative-documentary way: His still-lives show places and objects that have a history and tell a story. Through his sensitive, at the first glance reserved observations, his photographs and installations evoke emotions and open imaginative spaces. www.heikoschaefer.de |
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